Medizin
individuell für Sie
mit einem vernetzten Team
aus Klinik und Praxis.
eliPfad ist eine Studie, die durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) als Innovationsfonds-Projekt gefördert wird. Die Uniklinik Köln, genauer die Klinik II für Innere Medizin, leitet die Studie. Sie wird an insgesamt 6 Kliniken in NRW durchgeführt. Ab September 2023 schließen diese eliPfad-Zentren Patientinnen und Patienten in die Studie ein.
Worum geht es bei eliPfad?
Die Zahl der Menschen über 55 Jahren, die mit mehreren chronischen Erkrankungen leben, steigt. In den Wochen nach einem Aufenthalt im Krankenhaus haben sie ein höheres Risiko, erneut ungeplant in einer Klinik aufgenommen zu werden. Das Projekt eliPfad soll das verhindern. Ziel ist es, dass Menschen länger selbstständig zuhause leben können: durch individuelle Begleitung und mehr Austausch zwischen Ärztinnen und Ärzten der Klinik und der Hausarztpraxis.
Was ist neu an eliPfad?
Schon während des Krankenhausaufenthalts stimmt sich bei eliPfad das Klinikteam eng mit der Hausärztin oder dem Hausarzt ab. Hinzu können weitere Fachleute etwa aus der Apotheke, dem Sozialdienst und der Physio- und Ergotherapie kommen. Sie bilden gemeinsam ein Team, das sich für die bestmögliche Behandlung berät, die nächsten Schritte plant und gemeinsam einen individuellen Behandlungsplan entwickelt.
Bei eliPfad begleiten speziell ausgebildete medizinische Fachkräfte Menschen nach einem Klinikaufenthalt zurück in ihren Alltag: die sogenannten Fallmanagerinnen oder Fallmanager. Für 6 Wochen stehen sie ihnen zur Seite, beantworten Fragen und sprechen mit ihnen über ihr Befinden. So können die Fallmanagerinnen und Fallmanager mögliche gesundheitliche Probleme früh feststellen und auf kurzem Wege mit der Hausärztin oder dem Hausarzt besprechen.
Menschen, die an der Studie teilnehmen, erhalten nach ihrem Klinikaufenthalt für 6 Wochen ein spezielles Tablet, den „Smarten Assistenten“. Er hilft ihnen dabei, zuhause besser zu genesen. Er enthält individuell zusammengestellte Übungsvideos für Physiotherapie, den aktuellen Medikationsplan und Informationen zu ihrer Erkrankung. Mit verschiedenen Messgeräten können Menschen regelmäßig ihre Gesundheitswerte wie Blutdruck, Puls, Temperatur und weitere messen und diese automatisiert an eine einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakte übertragen. Die Fallmanagerin oder der Fallmanager prüfen diese Werte in regelmäßigen Abständen und stimmen sich im Fall einer auffälligen Veränderung frühzeitig mit der Hausärztin oder dem Hausarzt ab. So soll ein erneuter Krankenhausaufenthalt bestmöglich verhindert werden.
Doc Esser unterstützt eliPfad
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt für Innere Medizin und Pneumologie am Sana-Klinikum Remscheid und leitet dort die Pneumologie-Abteilung. Als "Doc Esser" ist er aus Fernsehsendungen auf dem WDR und der ARD wie dem Gesundheits-Check bekannt.
Im nachfolgenden Video erklärt er Details zur eliPfad-Studie.
Was ist der Innovationsfonds?
Die deutsche Bundesregierung hat den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit der Aufgabe gegründet, für alle in Deutschland gesetzlich krankenversicherten Menschen eine sehr gute medizinische Versorgung zu gewährleisten. Behandlungsmöglichkeiten und andere Angebote der Krankenkassen sollen auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen laufend verbessert werden. Dafür gibt es seit 2016 den sogenannten Innovationsausschuss des G-BA. Dieser Ausschuss soll vielversprechende neue Lösungen erkennen und ihre Erprobung über den Innovationsfonds finanzieren. Verbessern diese neuen Lösungen die Versorgung tatsächlich und erzielen bessere Ergebnisse als die bisherigen Möglichkeiten, sollen sie zu einem Behandlungsstandard in Deutschland werden.